M. Night Shyamalan, der Regisseur der wegen Filmen wie „The Sixth Sense“ als Nachfolger von Steven Spielberg galt, um kurz darauf wegen Filmen wie “ Die Legende von Aang “ zum mehrfachen Preisträger der Goldenen Himbeere ernannt zu werden, ist wieder da, um mit seinem neuen Film „Split“ an alte Erfolge anzuknüpfen. Ob ihm das gelingt oder ob er auf die 3. Goldene Himbeere zusteuert seht ihr jetzt.
Worum gehts?
Der Film handelt von Kevin Wendell Crumb der 3 Mädchen kidnappt. Er leidet an multipler Persönlichkeitsstörung, die er durch den Missbrauch als Kind bekam. In ihm hausen 23 verschiedene Persönlichkeiten, die sich von einem 13 jährigen Hip-Hop-Fan, bis hin zum Ordnungsfreak, mit dem Fetisch nackte Mädchen tanzen zu sehen,erstrecken. 3 seiner Persönlichkeiten versuchen, die sogenannte Bestie, eine 24 Persönlichkeit, zu erwecken, die Kevin einem Menschen körperlich weit überlegen machen würde.
Während dieser Ereignisse erfahren wir, dass Casey von ihrem Onkel ebenfalls missbraucht wurde und entdecken die ein oder andere Parallele. Wie gewohnt endet das ganze in einem Shyamalan üblichen Plot Twist.
Was war gut?
Besonders gut war meiner Meinung nach die Prämisse. Man ist von Anfang an gebannt, als man die seltsamen Eigenarten der Persönlichkeiten sieht. James McAvoy liefert einen guten Job ab, die Persönlichkeiten zu verkörpern. Tatsächlich liefert der Film auch einen Sinn für Humor. Der Kontrast zwischen einem Psycho, einem unreifen Teenager und einer sehr peniblen Frau, die alle im Körper eines erwachsenen Mannes stecken bietet eben Potenzial.
Besonders hat mir der Charakter der Psychologin Dr. Fletcher gefallen. Sie setzt sich nicht nur für das Verständnis dieser Persönlichkeitsstörung ein, sondern bleibt auch völlig unbeeindruckt, wenn sie mit Dennis, der Persönlichkeit, der die Mädchen entführt hat, redet.
Was war nicht gut?
Ich muss sagen, dass mir die Schauspielerische Leistung der 3 Mädchen nicht gefallen hat. Zunächst muss man sagen, dass 2 von den 3 Mädchen völlig irrelevant waren. Nur Casey spielt eine größere Rolle. Ihr Charakter wird sehr schön vorgestellt. Allerdings finde ich, dass sie im letzten Drittel des Films nicht mehr ihrem Charakter entspricht. Zunächst ist sie sehr kühl und wohl bedacht, was man auf ihre Hintergrundgeschichte zurückführen kann. Im Verlauf des Films erwartet man, dass sie immer mehr Herr der Lage wird, was aber ins komplette Gegenteil umschlägt. Das ist aber nur meine Meinung und kann sich natürlich mit anderen Meinungen komplett widersprechen.
Ein weiterer Punkt der mich ein wenig gestört hat war, dass man von 23 Persönlichkeiten + der Bestie im Prinzip nur 5 wirklich kennengelernt hat. Natürlich wäre es schwer gewesen alle einzubauen, aber ich hatte mich eigentlich darauf gefreut.
Zuletzt will ich noch etwas zu einer sehr interessanten Kritik sagen, die ich gelesen habe. Dr. Michelle Stevens, die selbst an multipler Persönlichkeitsstörung leidet hat meiner Meinung nach zu Recht kritisiert, dass der Film alle Leute mit dieser Krankheit als Monster darstellt. Dr. Fletcher war sicherlich ein Versuch zu zeigen, dass man den Charakter des Dennis nicht auf alle Betroffenen beziehen kann. Allerdings bringt es nichts, wenn sie von ihrem Patienten ermordet wird. Ich weiß es ist ein Film und eigentlich ist es nur Unterhaltung, aber ich kann verstehen, dass sich die Betroffenen angegriffen fühlen.
Fazit
„Split“ ist ein sehr spannender Film geworden, der Shyamalan wieder zurück auf die richtige Bahn gebracht hat. Es ist zwar kein Meisterwerk, aber ich glaube dass darf man auch nicht von jedem Film erwarten. Alles in allem bin ich mit einem guten Gefühl aus dem Kino gegangen und hoffe das Shyamalan auf diesem Weg bleibt.