Worum gehts?
Als großer Comic-Fan komme ich natürlich nicht darum mir Bryan Lee O´Malleys „Lost at the Sea“ anzuschauen. Wer den Autor nicht kennt, dem sagt Scott Pilgrimm vielleicht etwas.
Der Comic handelt von der 18 jährigen Raleigh, die davon überzeugt ist, dass ihre Seele gestohlen wurde. Sie befindet sich mit 3 ehemaligen Mitschülern auf einem Road Trip durch Amerika und durchlebt dabei jede Menge emotionale Momente. Es werden unter anderem Themen wie Verlustangst, Isolation und……..Katzen behandelt.
Review: Ab jetzt gibt es Spoiler!!!
Raleigh hat ihren Vater und ihren Freund Stillman, den sie über das Internet kennen gelernt hat, in Kalifornien besucht. Während ihres Aufenthalts dort, kommt sie ins Grübeln, ob eine Beziehung, wie die von Stillman und ihr, überhaupt funktionieren kann und verpasst deshalb den Zug. Zufällig trifft sie aber alte Klassenkameraden, die sie mit auf ihren Roadtrip durch den Staat nehmen. Raleigh ist fest davon überzeugt, dass sie keine richtigen Emotionen spüren kann, weil ihre Mutter ihre Seele, im Austausch gegen eine erfolgreiche Karriere, an Satan verkauft hat. Auf der Reise sucht sie nach der Seele und denkt, dass Satan sie in einer Katze versteckt hat. Mit der Hilfe ihrer Begleiter begibt sie sich nun auf die Katzenjagd. Während dieser kommen allerlei Emotionen und Probleme der einzelnen Charaktere zum Vorschein, was den Comic zu einem Selbstfindungs Erlebnis macht.
O´Malley hat einen ganz besonderen Schreibstil. Er ist nicht nur einfach zu lesen, sondern bleibt um ehrlich zu sein ziemlich bodenständig. Allerdings merkt man in Lost at Sea, das Kollidieren zweier Welten. Auf der einen Seite gibt es die Dialoge zwischen den verschiedenen Figuren, die sehr simpel gehalten wurden und auf der anderen die Monologe von Raleigh, die eher poetisch angehaucht sind. Man merkt dadurch sofort die Abgeschiedenheit, die Raleigh zum Rest der Welt fühlt.
Fazit:
So aber jetzt genug von dem analytischen Geschwafel. Lost at Sea ist ein richtiges Juwel zum mitfühlen. Auch wenn es hier und da Momente gab, die man lieber nicht gesehen hätte und obwohl es Stellen gibt, bei denen man gerne mehr erfahren hätte, ist Lost at Sea trotzdem sehr gelungen. Man merkt auf jeden Fall wo O´Malley seine Wurzeln hat.
Ich liebe Scott Pillgrim und ich liebe Raleigh. Wenn Bryan Lee O`Malley eines kann, dann ist es stink normale Charaktere und Dialoge interessant zu machen.